Tragödienbastard

von Ewe Benbenek / Regie: Emel Aydoğdu / Gastspiel Theater Konstanz

Heidelberger Stückemarkt
Heidelberger Stückemarkt
Zwinger 1
Nominierung Nachspielpreis

Nachdem ihre Eltern aus Polen nach Deutschland gekommen sind, hat sie Abitur gemacht und studiert. Sie ist ein Aufstiegs­ hero, ein AufstiegsSHEro. Jetzt erinnert sie sich und sucht sehnsüchtig nach der richtigen Sprache, um von ihren Erfah­rungen und denen ihrer Familie berichten zu können. Davon, wie ihre Eltern endlich in Besitz eines weinroten Passes gekom­men sind. Davon, dass sie keinen Bock mehr auf Narrative hat. Weder auf das Narrativ vom Aufstieg des Migrantenkinds noch auf das Narrativ des goldenen Westens. In der Gegen­wart steht sie still und kann eigenen und fremden Erwartungen nicht gerecht werden. Deshalb sagt sie: Genug. Gemeinsam mit ihren Sisters stolziert sie in die Nacht Richtung Freiheit: »Lass losgehen, lass auf die Straße gehen, klack, klack, klack, bäm, bäm, bäm, klack, bäm, bäm.« Sie feiern, tanzen und werden zu Göttinnen und nehmen sich die Worte zurück, die sonst gegen sie verwendet werden. 

Ewe Benbenek beschreibt in ihrem soghaften Text »Tra­gödienbastard« die Macht von Sprache und die Suche nach neuen Wegen des Erzählens. Diese Suche wechselt rasant zwi­schen schmerzhaften Erinnerungen, hilflosen Gedanken und lauter Rebellion. Für ihr Debütstück hat Benbenek 2021 den Mülheimer Dramatikpreis erhalten. 


Die Uraufführung von »Tragödienbastard« war 2020 am Schauspielhaus Wien. 

Regie
Emel Aydoğdu
Bühne und Kostüme
Eva Lochner
Dramaturgie
Carola von Gradulewski 
Mit
Kristina Lotta Kahlert, Lilian Prent, Ruby Ann Rawson 
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