Zusammenstoß

Musikalische Komödie nach einem grotesken Opernlibretto von Kurt Schwitters / Musik von Ludger Vollmer

Uraufführung
Uraufführung
Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Junges Theater, Konzert
Marguerre-Saal
Einrichtung des Originallibrettos von Ulrike Schumann / unter Mitarbeit des Komponisten und von Jürgen Popig / Auftragskomposition des Theaters und Orchesters Heidelberg / Spartenübergreifende Produktion
[empfohlen ab 15 Jahren]

Der Astronom Virmula beobachtet das Näherkommen eines Sterns, dessen Zusammenprall mit der Erde ihr Ende bedeuten würde. Weltweiter Ausnahmezustand! Liebespaare schwören sich ewige Treue im Angesicht des Todes, ein neuer Schlager wird kreiert, Live-Reportagen über den Kometen werden gesendet. Neugierige, Lebensmüde und die Presse versammeln sich zum Weltuntergang. Da entdeckt Virmula einen Fehler in seinen Berechnungen. Findet der Zusammenstoß nun statt oder nicht? Und was wäre schlimmer?

Zusammen mit Käthe Steinitz schrieb Kurt Schwitters 1927 diese »groteske Oper«, die jetzt alle Sparten des Theaters und Orchesters Heidelberg gemeinsam auf die Bühne bringen. Schwitters Libretto setzte Ludger Vollmer in eine ebenso groteske, revueartige, schillernde Musik. Der 1961 geborene Komponist zählt aktuell mit seinen Werken, darunter »Gegen die Wand«, »Lola rennt« und »Tschick«, zu den meistgespielten Musiktheaterkomponist*innen.

Am Sonntag, 23. Juni 2024, gibt es ein Rahmenprogramm zu der musikalischen Weltuntergangs-Komödie »Zusammenstoß« von Ludger Vollmer nach Kurt Schwitters. Die Werkeinführung sowie ein Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung finden an diesem Tag gemeinsam mit Forschenden des Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) der Universität Heidelberg statt. Im Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft und im Gespräch mit dem Publikum ordnen wir das Endzeitszenarium des Stücks ein.

Musikalische Leitung
Bühne und Kostüme
Kostüm Tanz
Choreografie
Lichtdesign
Ralph Schanz
Chordirektion
Theaterpädagogik
Virmula, Astronom
Alma, seine Assistentin
Meisterlich, Oberordnungskommissar
Taa, Tänzerin / Agnes
Rommel
Frau Rommel / Person A
Noll, Tänzer / Heinrich
Bana, Meisterlichs Frau
Teddi, Taas großer Bär, später lebendig
Zeitungsverkäuferin
Oberkellner
Regisseur / Person B
Der Herr
Kapellmeister
Chor des Theaters und Orchesters Heidelberg Dance Theatre Heidelberg Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg Philharmonisches Orchester Heidelberg
Studienleitung
Hanna Klose
Musikalische Einstudierung
Hanna Klose, Kens Lui, Manon Parmentier, Junyoung Kim, Nanami Yamane
Regieassistenz
Cora Josefine Hannen, Therese von Aretin
Inspizienz
Anni Klatte
Soufflage
Henner John
Kostümassistenz
Franziska Deubert
Bühnenbildassistenz
Chris Koch
Bühnenmeister
Brandon Ess

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Zur Einführung hören Sie hier ein Gespräch von Ulrike Schumann und Jürgen Popig.

»Dada lebt«, titelt die Deutsche Bühne (online, 21. April 2024), und Michael Kaminski freut sich über einen »glänzenden Zeitvertreib«, der »im besten Sinne immer noch eins drauf« setze. Schwitters’ »Steilvorlage« habe Komponist Ludger Vollmer »beim Schopf« ergriffen und bediene sie »vollauf«, liefere »Ohrwürmer«, musikalischen »Glitzerkram« und »bemerkenswerten« Umgang mit Zitaten. Regisseur Christian Brey spendiere dazu »dem Affen reichlich Zucker«. Dirigent Dietger Holm leite das Orchester »immer stilistisch sattelfest und geradezu musikantisch« durch die Partitur; »gewinnend« findet der Rezensent auch die Riege der Spielenden und Singenden, dem ganzen setze Iván Pérez’ »schrille Choreografie« das »Sahnehäubchen« auf.

»Die Szene lebt, und wie!«, konstatiert auch Eckhard Britsch im Mannheimer Morgen (22. April 2024). Die »überbordend spielfreudige Revue« bilde Schwitters’ groteske Vorlage ebenso »verrückt« ab. »Treibende Kraft« und »eigentlicher Pluspunkt« sei die »grell geschminkte« Musik des »ebenso versierten wie fantasievollen Komponisten« Ludger Vollmer, die »viel mehr« als nur eine Collage, die »plakativ-griffige Bühnenmusik« sei, präsentiert von einem »sehr gut aufgelegten« Orchester unter der »animierenden Leitung« von Dietger Holm.

Mit Regisseur Christian Brey sei ein »Spezialist fürs komische Fach« am Werk, der, mit Vollmers »bewegter Musik im Rücken«, eine »turbulente Revue« inszeniert habe, die »zunehmend übermütig und personenreich die Bühne« fülle, schreibt Thomas Rothschild in der nachtkritik (online, 21. April 2024). Dabei gelinge Breys »komödiantischer Ansatz«, weil er dabei das »richtige Maß« finde und gezielt »bewährte Techniken« nutze.

»Schön, dass das Theater diesen skurrilen Stoff entdeckt hat!«, freut sich Jesper Klein in der Rhein-Neckar-Zeitung (22. April 2024). Der Abend biete mit einem »durchweg gut[en]« Ensemble »reichlich Slapstick-Humor« und auch ein bisschen »selbstreferenziellen Theaterhumor«. Ludger Vollmer habe »hörbar Spaß« gehabt, den »passenden Soundtrack« zu schreiben und das Orchester habe »abgespaced gut« geklungen – Dirigent Dirigent Holm habe sich mit »Präzision, Tempo und Dringlichkeit« den »starken Schlussbeifall redlich verdient«.

Mit freundlicher Unterstützung durch den