Schauspiel
Michael Kohlhaas
nach Heinrich von Kleist
nach Heinrich von Kleist
für die Bühne bearbeitet von Lene Grösch und Markus Dietz
Empfohlen ab 15 Jahren
Wie viel Ungerechtigkeit kann ein Mensch erdulden? Heinrich von Kleists weltberühmte Novelle »Michael Kohlhaas« aus dem Jahr 1810 erzählt die Geschichte eines Pferdehändlers, für den Gerechtigkeit alles bedeutet – der sich auf der Suche danach aber selbst zutiefst schuldig macht.
Eigentlich will Kohlhaas nur einige Reitpferde ins Ausland überführen, aber was 17 Male reibungslos funktioniert hat, wird beim 18. Mal zum Problem: Der neue Junker Wenzel von Tronka fordert beim Grenzübergang einen frei erfundenen Passierschein. Zwar erfährt der empörte Kohlhaas schnell, dass der Junker im Unrecht ist, in der Zwischenzeit wurden aber die beiden Pferde, die er als Unterpfand in der Junkerburg zurücklassen musste, vernachlässigt und misshandelt. Wie also umgehen mit derartiger politischer Willkür? Auf der Suche nach Gerechtigkeit durch alle Instanzen setzt der als ehrlich und integer bekannte Kohlhaas eine Eskalation von Gewalt in Gang.
Eine Einführung von Dramaturgin Lene Grösch können Sie hier hören.
Regieassistenz und Abendspielleitung Florian Huber
Inspizienz Joris Freisinger
Soufflage Sara Eichhorn
Bühnenbildassistenz Margarita Bock
Kostümassistenz Naomi Kean, Nora Kirschmeier
Technischer Direktor Peer Rudolph
Assistentin der Technischen Leitung Aysha Tetzner
Technischer Produktionsleiter Jens Weise
Bühnenmeister*in Michaela Abts / Rolf Bader / Brandon Ess
Leiter der Beleuchtungsabteilung Ralf Kabrhel
Leiter der Tonabteilung Alexander Wodniok
Ton Luisa Lange, Konstantin Springer
Leiterin der Kostümabteilung Katharina Kromminga, Kristina Flachs (stellv.)
Kostümbearbeitung Kristina Flachs
Gewandmeisterin Damen Dagmar Gröver
Gewandmeisterin Herren Baika Bettag
Chefmaskenbildnerin Kerstin Geiger, Martina Müller (stellv.)
Leiterin der Requisite Lotte Linnenbrügger
Requisite Jürgen Wilz
Vorstand des Malersaals Dietmar Lechner
Leiter der Dekorationswerkstatt Markus Rothmund
Leiter der Schlosserei Karl-Heinz Weis
Leiter der Schreinerei Klaus Volpp
Im Mannheimer Morgen (25. April 2022) notiert Alfred Huber, weder Regisseur Markus Dietz noch Raphael Gehrmann in der Titelrolle mühten sich, »die Schrecken Kleists zu mildern«, im Gegenteil: das »Entsetzliche« werde hier beim Namen genannt und »im konsequenten Aufzeigen krasser Kontraste von Herrschenden und Beherrschten zu zeitgenössischen Assoziationen verlockt, ohne ihnen allerdings zu erliegen«. »Begleitet und ergänzt von einem fabelhaft sprechenden Ensemble« enthülle Gehrmann als Kohlhaas »klug […] die Schwächen eines fehlbaren Menschen […].« Kohlhaas sei nicht fähig, den größeren Kontext zu erfassen, sondern treffe Entscheidungen aus einer »persönlichen Unmittelbarkeit heraus und wird so zum Terroristen in eigener Sache.«
Einen − in Anführungsstriche gesetzten − »›unterhaltsamen‹ Abend, den man mit Spannung verfolgte« und der für »starken Applaus« gesorgt habe, sah Heribert Vogt in der Rhein-Neckar-Zeitung (25. April 2022). »Viel Spielwitz« des Ensembles bemerkte der Kritiker, im »rasanten Wechsel von Dialogen, Erzählpassagen, Orts- und Rollentausch« kämen Tragik und Komik zusammen.