Geboren und aufgewachsen in Deutschland, begann Tanja Rühl ihre Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik 1999 in der Oper Frankfurt (Städtische Bühnen Frankfurt) und wechselte 2002 zum Ballett Frankfurt, unter der künstlerischen Leitung von William Forsythe. Nach Neugründung der The Forsythe Company (2005) und mit Abschluss des Meisters für Veranstaltungstechnik, Fachrichtung Beleuchtung (2007) übernahm Tanja Rühl die Position der Beleuchtungsmeisterin der Company.
Im gleichen Jahr begann sie mit ersten Lichtdesigns für Tanzproduktionen, zunächst außerhalb der Company, bald aber auch für Forsythe selbst. Als Mitglied des Forsythe Production Teams berät sie internationale Tanzkompanien in Sachen technischer und gestalterischer Umsetzung von Forsythe-Werken und arbeitet weiterhin als Designerin für seine neuen Projekte.
Seit Juli 2014 arbeitet Tanja Rühl als freiberufliche Lichtdesignerin für darstellende Kunst und begleitet Werke von internationalen Choreograf*innen, Künstler*innen und Kompanien. Ihre bisherigen Arbeiten waren Bestandteil von Produktionen an Häusern wie der Opéra Garnier in Paris, der Brooklyn Academy of Music in New York, dem Tate Modern in London, dem Kawasaki Arts Center in Japan sowie der Jahrunderthalle in Bochum während der Ruhrtriennale und dem Taichung National Theater in Taiwan.
In den letzten Jahren hat sie Iván Pérez bereits in London bei der Balletboyz Produktion »Young Men« sowie der Neukreation »The Male Dancer« an der Pariser Oper begleitet. In der Spielzeit 2020/21 stellt ihr Lichtdesign für »Oscillation« die dritte Zusammenarbeit mit dem Choreografen dar.