Unter euch

Je promène ma mélancolie parmi vous / von Thomas Depryck

Uraufführung
Uraufführung
Schauspiel
Zwinger 1
Deutsch von Frank Weigand / Auftragswerk des Theaters und Orchesters Heidelberg
[empfohlen ab 16 Jahren]

Wer sind wir, wenn wir nicht mehr »bei uns zu Hause« leben? Was passiert im Körper, wenn unsere Alltagssprache nicht die Muttersprache ist? Warum fühlt sich ein*e Europäer*in in Europa entwurzelt? »Unter euch« ist eine deutsch- und französischsprachige Aufführung, die ohne Übertitel funktioniert. Eine Reise zwischen Deutschland und Belgien, eine Liebeserklärung an die Mehrsprachigkeit und an Europa. Eine Ode an die ständige Anpassung und Übersetzung.

Regisseurin Suzanne Emond wuchs in Belgien zweisprachig mit dem Französischen und dem Slowakischen auf. Sie lebt seit 2016 in Deutschland und arbeitet regelmäßig auf Deutsch und Englisch. Für »Unter euch« arbeitet sie zum zweiten Mal mit dem renommierten belgischen Autor Thomas Depryck zusammen, der unter anderem 2016 den Internationalen Autor*innenwettbewerb des Heidelberger Stückemarkts gewann.

Ein Gespräch von Suzanne Emond mit dem Übersetzer Frank Weigand und Dramaturgin Maria Schneider über die gemeinsame Arbeit und die Herausforderungen im Probenprozess können Sie auf plateforme.de lesen.


Content Note / Hinweis zu sensiblen Inhalten

Bühne und Kostüme
Übersetzung
Dramaturgie
Kristina
Prof. Dr. Dr. Marius Wagner
Regieassistenz
Corinna Reichle
Soufflage
Sarah Kreß
Dolmetscherinnen
Valentine Agnelli, Anna Skenderoglou, Alicia Solzbacher
Regiehospitanz
Alicia Arens
Kostümassistenz
Clara Akemi Wilkening 

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.
Hier finden sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteligten technischen Abteilungen.

Eine Einführung von Maria Schneider können Sie hier hören.

Écoutez une introduction de Maria Schneider en français ici. / Hier hören Sie eine Einführung von Maria Schneider in französischer Sprache.

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Trailer von Siegersbuschfilm

Regisseurin Suzanne Emond »spüre den Leerstellen der europäischen Identität nach«, schreibt Elisabeth Maier in Theater der Zeit (online, 28. Februar 2025); zugleich öffne die mehrsprachige Produktion »den Horizont für eine kontinentale Identität, die in Zeiten des Rechtspopulismus immer mehr Menschen in Frage stellen«. Sophie Frérard spiele sich als Protagonistin Manon »großartig […] in die Verzweiflung ihrer Figur hinein«, jongliere »lustvoll« mit Akzent und Missverständnissen; ihr »Körpertheater« verleihe dem Text eine »weitere, tiefenscharfe Dimension«. Überhaupt lebe der Abend von den »Augenblicken« jenseits der Sprache – wie im »würdevollen und schönen« Spiel Christian Crahays oder der »berührenden Sinnlichkeit«, mit der Thorsten Hierse »Augenblicke der Liebe« zeichne – unterstützt von der »traumtänzerischen Musik« Tobias Vethakes.

Ein »stimmiges Bild« habe Bühnenbildnerin Lana Ramsay mit ihrem »Meer der mehrdeutigen Orientierungslosigkeit« entworfen, in dem sich die Protagonistin bewege, schreibt Volker Oesterreich für Deutsche Bühne (online, 25. Februar 2025) und Rhein-Neckar-Zeitung (24. Februar 2025). Regisseurin Suzanne Emond unterstreiche die »kulturellen Brüche« über den »Inszenierungstrick« der Zweisprachigkeit – der bilinguale Schlagabtausch habe aus Sicht des »applausfreudigen Publikums bestens« funktioniert. Fazit des Rezensenten: Das Stück sei ein »starkes Plädoyer für das gerade so bedrängte Europa«.