Der spanische Tänzer und Choreograf Joaquín Collado hat viel vor mit seinem neuen Solostück: Er will den Tanz nicht nur physisch, sondern auch historisch-theoretisch untersuchen. Seine Untersuchungen betreffen tanzgeschichtlich herausragende Arbeiten, wie beispielsweise Mary Wigmans »Hexentanz« (1929), »Solo« (1997) von William Forsythe oder das Ballettstück »L’après-midi d’un faune« (1912) von Vaslav Nijinsky. Joaquín Collados männliche und queere Perspektive sowie die schriftliche Dokumentation seiner Recherchen machen dieses eindringliche Solo und seinen Körper somit auch zu einem zeitgenössischen und tänzerisch-choreografischen Archiv. Joaquín will wissen, wie man eine körperliche Präsenz erzeugen kann, die jede Vermutung über das, was sie ist, verdreht, die sich jeder Kategorisierung ständig entzieht und deren Tanz ein fortwährendes Aufblühen verkörpert.