Andantino
5. Kammerkonzert / Richard Strauss: Sextett für Streicher aus der Oper »Capriccio« op. 85 / Franz Schubert: Sonate für Violine und Klavier A-Dur op. post. 162 D 574 / Camille Saint-Saëns: Klavierquartett Nr. 2 B-Dur op. 41
Alter Saal
»Capriccio« ist das letzte Bühnenwerk von Richard Strauss. Uraufgeführt im Oktober 1942 war die Oper im Zusammenhang mit den historischen Ereignissen etwas aus der Zeit gefallen. Die heile Welt des 18. Jahrhunderts, in der sich die Handlung abspielt, der gelehrt-galante Widerstreit zwischen Wort und Ton auf der Opernbühne – und die Liebe zweier junger Künstler zu einer Gräfin suggerierten »L’art pour l’art«, Schönheit um ihrer selbst willen. Das Sextett wird zu Beginn der Oper gespielt – eine Art Ouvertüre. Mit den Mitteln des späten 19. Jahrhunderts wird hier aus der Mitte des 20. die Zeit des späten 18. beschrieben.
Schuberts Violinsonate in A-Dur wurde 1851 posthum veröffentlicht, aber 1817 komponiert und höchstwahrscheinlich bei einer »Schubertiade« aufgeführt, den fröhlichen Abenden voller Musik und Unterhaltung, die er mit seinen Freunden verbrachte. Die charakteristische Lyrik und die reiche harmonische Palette spiegeln Schuberts zunehmende technische Sicherheit in diesem Genre wider.
Camille Saint-Saëns hatte die Entwicklungen der deutschen Kammermusik aufgegriffen und schrieb mit seinem Klavierquartett op. 41 vier motivisch miteinander verbundene Sätze: Musik, die gekonnt romantisches Schwärmen und klassizistischer Eleganz miteinander vereint.