DSCH

Schostakowitsch: Künstler und Regime

Musiktheater
Zwinger 3

Exemplarisch für staatliche Willkür und Repression in der Kunst steht der sowjetische Komponist Dmitri Schostakowitsch (1906–1975). Längst international berühmt, fiel er für seine Oper »Lady Macbeth von Mzensk« in Ungnade, bekam den Stempel »Formalismus« aufgedrückt und wurde mit einem Berufs- und Aufführungsverbot belegt. Der Komponist rechnete mit Verhaftung und Verschleppung, da begnadigte Stalin ihn unerwartet. Für Schostakowitsch brach eine zweite Schaffensperiode an, in der er sich offiziell als Staatskünstler aufstellte. Seine musikalische Sprache aber wies weit über alle Ideologien hinaus.

Der 50. Todestag Schostakowitschs ist Anlass für dieses szenisch-musikalische Projekt, das mit Worten und der Musik des Komponisten ein Bild des Kunstschaffenden und den Möglichkeitsraum der Kunstfreiheit in einer Diktatur nachzeichnet.

Musikalische Leitung
Nanami Yamane
Idee, Regie und Bühne
Kostüme
Clara Akemi Wilkening
Dramaturgische Mitarbeit
Ulrike Schumann Tianyi Wang
Tanz
Holly Mitchell Lorenzo Ponteprimo
Klavier
Nanami Yamane
Violine
Annika Fuchs-Rath Juliane Kliegel
Regieassistenz und Inspizienz
Johanna Podkowa
Kostümassistenz
Hannah Schäfer

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.
Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Regisseur Lennart Kammler habe eine »vielschichtige Erzählung aus Choreografie, Schauspiel und musikalischen Zitaten« montiert und sei »klug genug, eindeutigen Antworten« auf die Frage nach dem Verhältnis von Künstler und Regime »aus dem Weg« zu gehen, berichtet Johannes Breckner im Wiesbadener Kurier (16. Oktober 2025) über einen mit »großem Beifall gefeierten[n] Abend«. Tenor Winfrid Mikus zeichne ein »schillerndes Porträt des scheuen, liebenswerten, ängstlichen Künstlers«, das Streichquartett aus Musiker*innen des Philharmonischen Orchesters Heidelberg habe mit »großer Spannung und einer faszinierenden Bandbreite emotionaler Schattierungen« gespielt.