BOMB

Variationen über Verweigerung / von Maya Arad Yasur / Regie: Sapir Heller / Gastspiel Theater Lübeck

Heidelberger Stückemarkt
Heidelberger Stückemarkt
Alter Saal
aus dem Hebräischen von Matthias Naumann / Nominierung Nachspielpreis

Drei Leben verknüpft die israelische Autorin Maya Arad Yasur in diesem Theatertext meisterhaft miteinander: Da ist die Künstlerin Naomi, die in einer Performance im Museum die Kriegstraumata ihres Vaters verarbeitet. Da gibt es den Kampfpiloten Eatherly, der sich in der blauen Wüste des Himmels wie ein Gott fühlt, nach einem Einsatz mit »Kollateralschaden« aber nicht mehr über die Zielobjekte am Boden richten will. Und da ist der namenlose Junge mit der Kamera, der das Kriegsgeschehen für die Ewigkeit festhält und auf Bilder bannt. Wie die Nornen, die Schicksalsgöttinnen der nordischen Mythologie, spinnt eine Gruppe von Erzähler*innen die Fäden dieser Lebensgeschichten, verwebt und verknotet sie auch hin und wieder. Ist das Schulgebäude, das Eatherly bombardieren soll, wirklich ein Munitionslager? Auf welchem Kontinent und in welchem Konflikt befinden wir uns eigentlich? Hat noch jemand den Überblick? Was kann Kunst bewirken angesichts der Schrecken von Krieg? Maya Arad Yasur verweigert in »BOMB« Antworten und einfache Wahrheiten. Sie konzentriert sich vielmehr auf das Erzählen von Geschichten, auf den Sog, den sie entwickeln und auf die Spuren, die sie hinterlassen, nachdem der Vorhang gefallen, das Museum dunkel oder der Film zu Ende ist.

»BOMB« wurde 2020 am Schauspiel Köln uraufgeführt.



Content Note / Hinweis zu sensiblen Inhalten

Regie
Sapir Heller
Bühne und Kostüme
Anna van Leen
Musik
Rahel Hutter
Licht
Daniel Thulke
Dramaturgie
Cornelia von Schwerin
Mit
Astrid Färber, Rahel Hutter, Andreas Hutzel, Samantha Ritzinger, Henning Sembritzki, Vincenz Türpe, Will Workman
Bitte akzeptieren Sie Cookies, um diesen Inhalt anzuzeigen.