Blickwinkel

Kolumne von Hausautorin Oksana Savchenko

In einer zweimonatlich erscheinenden Kolumne, die hier und im aktuellen Theatermagazin veröffentlicht wird, erzählt Oksana Savchenko von ihren Erlebnissen in Heidelberg und ihren Erfahrungen in der Ukraine.

Oksana Savchenko ist Dramatikerin, Drehbuchautorin, Journalistin und Mitbegründerin des Kyjiwer Dramatiker*innen-Theaters. Ihre Werke wurden vielfach inszeniert, adaptiert und erhielten Auszeichnungen internationaler Theaterfestivals. Geboren und aufgewachsen in Kyjiw, floh sie nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und lebt seit April 2022 in Heidelberg.

Nach Werken wie »Vom Krieg« und »Die Nacht verdeckt den Morgen« in der Spielzeit 2022/23, wird das neuste Theaterstück der Hausautorin, »Meine Hölle«, im Februar 2024 im Zwinger 1 des Theaters Heidelberg uraufgeführt.

 

Oktober 2023

Die ukrainische Reiseroute

Der lange Weg nach Hause – das ist eine der Facetten des Krieges. Es ist ein sehr, sehr langer Weg. Vor der russischen Invasion der Ukraine dauerte eine Fahrt von Frankfurt am Main nach Kyjiw mit dem Flugzeug etwa zwei Stunden. Nun benötigt man dafür mehrere Tage.

Man kann entweder 36 bis 50 Stunden im Bus ausharren, oder mit Zügen reisen.

Jeden Tag schleppen Hunderte von Frauen ihre Kinder, Koffer und die Hoffnung, dass der Zug keine Verspätung hat, auf der ukrainischen Reiseroute durch die EU nach Hause. Doch diese Hoffnung ist wie die Deutsche Bahn – selbst die Bahnangestellten wissen nicht, was von ihr zu erwarten ist.

Auf dem Bahnsteig erkenne ich meine Landsleute sofort. An der Unsicherheit in den Augen, an der Art, wie sie den deutschen Gleisansagen lauschen, wie sie sogleich nach anderen Ukrainer*innen suchen und sie fragen: War das für Przemysl? Przemysl ist eine Kleinstadt an der polnisch-ukrainischen Grenze, von der aus Züge in die Ukraine fahren. Jede*r ukrainische Geflüchtete kennt den Namen dieser Stadt. 


Ich fahre von Heidelberg nach Berlin und steige um in den Zug nach Przemysl. Von dort aus habe ich ein Zugticket nach Kyjiw. Es ist sehr schwierig, Tickets für die Strecke Przemysl-Kyjiw zu bekommen. Sie werden 20 Tage vor der Abfahrt zum Kauf angeboten und sind innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Mein Zug von Berlin nach Przemysl hat irgendwo mitten in einem Feld in Polen eine Panne. Es regnet in Strömen. Wir stehen seit knapp sechs Stunden auf der Stelle. Die Chancen, meinen Anschlusszug zu verpassen stehen hundert zu hundert.

Mit mir im Abteil sind zwei junge Ukrainerinnen mit Kindern. Eine Frau aus Odessa mit einer zehnjährigen Tochter und eine aus Irpin mit ihrem sechsjährigen Sohn. Diese beiden Frauen sind so verschieden wie Yin und Yang. Die erste redet ohne Unterlass, aus der zweiten kriegt man kein einziges Wort heraus. Die Frau aus Odessa fährt für zwei Wochen heim zu ihrem Ehemann, den sie seit anderthalb Jahren nicht gesehen hat. Sie hat einen riesigen schweren Koffer dabei, der ausschließlich mit Biergläsern gefüllt ist – Geschenke für den Mann und seine Freunde. Die andere Frau hat nur zwei kleine Rucksäcke. Unwillig und knapp sagt sie, dass sie zurückkehrt, für immer.

Die Frau aus Odessa ist groß, schön und lebensbejahend. Sie erzählt, wie sie die Alpen bestiegen hat, wie sie von ihrem kleinen Dorf aus 13 Mal umgestiegen ist, um dorthin zu gelangen. In Deutschland lebt sie in einem Ort, dessen Bevölkerung zu 80 Prozent russischstämmig ist. Sie sagt, dass man ihr manchmal »blöde Ukrainerin« hinterherruft, worauf sie nur verächtlich zurücklächelt. Dass die Russen den neunten Mai feiern, ein Lenin-Portrait an die Wand hängen, sich besinnungslos saufen, sowjetische Poplieder hören und zusammenhanglosen Unfug über die Erhabenheit Russlands lauthals von sich geben. Die meisten von ihnen sind arbeitslos und haben sich während all der Jahre in Deutschland nicht integrieren können.

Ich denke darüber nach, dass sie in ihrer Blase wie in einer Konserve leben und den Geist der Sowjetunion sorgsam bewahrt haben. Dass ihr Leben in dieser Stadt nichts anderes ist, als eine moderne Variante von Gorkis »Nachtasyl«, das kaum jemand von ihnen überhaupt gelesen hat.

Meine Gedanken werden von der schweigsamen Frau unterbrochen, welche verlegen sagt, dass wir mit dem Schaffner reden müssen. Wir bilden eine Frauengruppe (fast alle Fahrgäste in unserem Waggon wollen in die Ukraine, nach Kyjiw), und gehen zu ihm. Unser Ziel ist es, ihn dazu zu bringen, die Bahnhofsleitung in Przemysl anzurufen und den Zugleiter des ukrainischen Zuges zu warnen, dass unser Zug Verspätung hat. Bestimmt werden wir ihm in den nächsten Stunden so auf die Nerven gehen, dass er sich in seinem Abteil vor uns verstecken wird. Der polnische Schaffner spricht leider kein Englisch, nur Polnisch. Polnisch spricht eine Polin, die nach Przemysl fährt. Deutsch spricht sie auch. Die Kommunikation mit dem polnischen Schaffner verläuft so: die schweigsame Frau aus Irpin stellt eine Frage auf Deutsch, die Polin, die schon länger in Deutschland lebt, übersetzt sie auf Polnisch, und so geht es immer hin und her.


In Przemysl kommen wir um zwei Uhr nachts an, anstatt wie geplant um acht Uhr abends. Wir rennen wie die Verrückten zum polnischen Zoll. Unser Zug wartet auf uns. Ganze zwei Stunden wartet der ukrainische Zug auf seine Mitbürger*innen. Später erfahre ich, dass dies schon zur Tradition geworden ist.

Am nächsten Morgen erblicke ich mein Kyjiw. Die Stadt ist fast so, wie ich sie noch aus meiner Kindheit kenne. Mein erstes Gefühl ist, als ob ich in Papas Arme falle, der gekommen ist, um mich vom Kindergarten abzuholen. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich ringsum viele Menschen in Militäruniform befinden. Ein junger Mann ohne Arm zieht meinen Blick auf sich. Reflexartig lege ich eine Hand aufs Herz und flüstere: »Ich danke dir.« Er nickt.

Ich verabrede mich mit einer Freundin. Auf dem Weg zu ihr gehe ich zum Markt, um Früchte zu kaufen. Es ist Sommer, und die Erntesaison hat begonnen. Ich wähle die besten reifen roten Äpfel aus. Neben den Äpfeln liegen Zucchini. Die Verkäuferinnen quatschen miteinander. Aus ihrem Gespräch erfahre ich, dass der Sohn einer der Frauen an der Front ist und sich schon seit einer Woche nicht gemeldet hat.

»Nehmen Sie doch ein paar Zucchini mit«, sagt sie zu mir. »Die sind wirklich gut.«  

Ich gehe den Chreschtschatyk entlang, der mir so vertraut ist. In meiner Tasche liegen ein Kilo Zucchini, die ich nicht brauche. Ich gehe vorbei an großen Plakaten mit Portraits gefallener Soldat*innen, vorbei an ukrainischen Fahnen mit den Namen gefallener Soldat*innen. Ich denke an die Bedeutung des Wortes Krieg. Krieg ist, wenn das Wort »Frieden« an tieferem, konkreterem Sinn gewinnt. Als ich 15 war, trieb meine Großmutter mich immer zur Weißglut, als sie mich mit Brot vollzustopfen versuchte. Ich wollte einen schönen, kleinen Po haben, aber meine Großmutter hatte den Holodomor überlebt. Das Wort »Stille« hat ebenfalls einen tieferen Sinn. Ich erinnere mich, wie mein Großvater am Fenster stand, als ich noch klein war. Er schaute hinaus auf die Straße und sagte »still«. Dieses »still« war ein Echo aus dem zweiten Weltkrieg, den er noch miterlebt hat. Das Wort »Frieden« hat nun einen besonderen Beigeschmack für mich. Ich erinnere mich an das blaue Kleid mit kleinen Blümchen, das ich in meiner Kindheit hatte, an den Löwenzahn, der hinter unserem Haus wuchs, und an den frischen Geruch des Asphalts, den man früh morgens mit Wasser begossen hat, welches unter den Strahlen der Sommersonne verdunstete. »Frieden« – dieses Wort klingt für mich jetzt wie das »Looove«, das Robert Plant in seinem Lied »Whole Lotta Love« röchelnd herauskeucht.

Ich treffe mich mit meiner Freundin. Vor dem Krieg war sie Kulturmanagerin. In den ersten Tagen der Invasion verließ sie mit ihrem Kind das Land. Ihr Mann, ein Filmschnittmeister und Musiker, ging an die Front, wurde zum Offizier (Kompaniechef). Wir sitzen am Ufer eines Sees und trinken Wein. Ohne auf den Luftalarm zu achten, gehen die Leute baden. An den Alarm gewöhnst du dich innerhalb weniger Tage. Wir trinken Wein, und für einen Moment scheint alles so zu sein wie früher. Die Tochter meiner Freundin geht baden.

»Sie geht wie ihr Papa«, bemerkt meine Freundin. 

In dem einen Jahr, dass sie in Österreich verbrachten, hat das Kind Deutsch gelernt und spricht jetzt deutsch wie aus dem Maschinengewehr geschossen. Ihre Mutter kehrte zurück, nachdem ihr Mann bei Bachmut gefallen ist, einen Tag vor der Rotation.

Wir starren in den Sonnenuntergang. Meine Freundin dreht sich mit ihrem Profil zu mir. Ihre Gesichtszüge sind graziös, wie die eines Models. In ihren Augen ist etwas, was ich nicht benennen kann – etwas, was sich nie verändern wird, wie ein erstarrter Kristall. Sie sagt, dass ihr Mann der letzte Mann in ihrem Leben sein wird, dass ihre Tochter wissen muss, dass ihr Vater ein Held war, dass es ihr hier besser ergeht, als im friedlichen Österreich. Die Sonne geht unter. Wir gehen die Treppe hoch in ihre Wohnung im zehnten Stock. Kyjiw ist so wunderschön. Die Tochter zeigt mir eine Schere und sagt, dass sie dem Papa gehört. Ich versuche, meiner Freundin nicht in die Augen zu sehen. Ich weiß nicht, wie es ist, in einer Wohnung zu leben, in der alles von deinem Mann zeugt, dessen Züge du jeden Tag in deiner Tochter erkennst. Bald ist es Mitternacht. Das bedeutet, dass ich mir schnell ein Taxi rufen muss, um es noch bis zur Ausgangssperre nach Hause zu schaffen. Eine Taxifahrt kostet für so eine Langstrecke etwa 10-15 Euro. Meine Freundin sagt, dass sie sich hinlegen werden, um vor Beginn des Luftalarms einzuschlafen. Um ihn nicht zu hören. Um auszuschlafen.

Kurz vor Mitternacht bin ich wieder zu Hause. Der verdammte Luftalarm geht los. Ich verfluche unsere Feinde. Ich gehe schlafen mit der Hoffnung, dass unsere Luftabwehr den russischen Tod abschießt, dass niemand von meinen Mitbürger*innen heute Nacht stirbt, und dass meine Freundin und ihre Tochter ausschlafen können.

Жовтень 2023

Український маршрут

Довга дорога додому – одна з рис війни. Довга – в буквальному сенсі. Для прикладу – шлях з Франкфурту-на-Майні до Києва до початку російського вторгнення в Україну займав біля двох годин літаком. Сьогодні - це кілька діб. Можна трястись в автобусі 36-50 годин або їхати потягами. Українським маршрутом додому через країни ЄС кожного дня сотні жінок тягнуть дітей, валізи та надію, що потяги не спізняться. Проте «Надія» – як німецька залізниця – чого від неї чекати не можуть сказати навіть самі залізничники. Наших на пероні я впізнаю одразу. – По невпевненості в очах, по манері прислухатися до об’яв німецькою, по тому, як вони одразу відшукують своїх та перепитують – це ж на Перемишль? Перемишль – прикордонне місто в Польщі, з якого ходять потяги в Україну. Його назву знає кожен український біженець.

Я їду з Гейдельбергу до Берліну, потім пересаджуюсь на потяг до Перемишля. Вже звідти маю квиток на потяг до Києва. Взяти квитки на рейс Перемишль-Київ складно. Вони з’являються за 20 днів до відправлення і розбираються за лічені години. Мій потяг Берлін-Перемишль ламається десь посеред польського поля. Лупить дощ. Ми стоїмо біля шести годин. Мої шанси не потрапити на свій рейс дорівнюють ста відсоткам зі ста.

Сусідки по купе – дві молоді співвітчизниці за дітьми. Одеситка з донькою десяти років та дівчина з Ірпіня з сином шести років. Одестика та ірпінчанка – розрізняються як інь та янь. Перша говорить не замовкаючи, з другої слова не витягнеш. Перша їде на два тижні на побачення з чоловіком, якого не бачила півтора року, і тягне з собою величезну важку валізу, у якій лише скляні кухелі – подарунок чоловікові та його друзям. У другої –

два маленьких рюкзаки. Вона скупо видавлює, що повертається назавжди.  

Одеситка висока гарна та життєствердна. Розповідає, як лазила в Альпи, як їхала до них зі свого містечка з тринадцятьма пересадками. Що у Німеччині живе у місті, де мешкає 80 відсотків росіян, що періодично вони вслід їй кричать «хохлушка», а вона презирливо сміється у відповідь. Що росіяне відмічають 9 травня. Вішають портрет Леніна на стіну, напиваються до стану м’яса, слухають пісні радянської попси і кричать муть про величність росії  - більшість з них безробітні, за роки життя в Німеччині вони так і не інтегрувалися. Я думаю, про те, що вони живуть у своїй спільності – як в консерві, ретельно зберігаючи дух радянського союзу. І життя в цьому місті - обгрейджений варіант «На Дне» Горького – російського письменника, якого навряд чи хтось з них читав.

Мої роздуми перериває мовчазна дівчина, яка нервово каже, що треба поговорити з провідником. Ми формуємо делегацію з жінок (більшість нашого вагону їде в Україну і всі ми пасажири потягу, який має їхати до Києва) і йдемо до провідника. Мета – змусити його додзвонитися до керівництва залізниці у Перемишлі і попередити начальника українського потягу про спізнення. Ми так задовбаємо його за кілька годин – що він буде ховатися від нас у своєму вагоні. Польський провідник не знає англійської він говорить лише по-польські. Польську знає полька, яка їде до Перемишля і вона ж знає німецьку. Тож спілкування з польським провідником відбувається таким чином - наша мовчазна сусідка ставить запитання німецькою, їх перекладає полька, яка давно мешкає в Німеччині на польську, і так по колу.

Замість восьмої вечора ми прибуваємо до Перемишля о другій ночі. Ми біжимо як навіжені до польської митнці. Наш потяг чекає. Український потяг чекає своїх громадян довгі дві години. Згодом я дізнаюсь, що це вже стало традицією.

Зранку бачу мій Київ. Він майже такий як в дитинстві. Перше враження ніби я падаю в обійми тата, який прийшов мене забрати з дитсадка. Лише навколо багато людей у військовій формі. Кидається в очі зовсім молодий хлопець, в якого немає руки. Я автоматом прикладаю руку до серця і шепочу «дякую». Він киває у відповідь.

Домовляюсь зустріти з подругою. По дорозі заходжу на базар купити фруктів, бо літо і якраз пора врожаю. Вибираю стиглі червоні яблука. Поряд лежать кабачки. Продавщиці переговорюються між собою. З їхньої розмови випливає, що у одної син на фронті, він не подавав про себе вісточку вже тиждень.

– Беріть кабачки, - каже вона мені. – Хороші кабачки.

Я йду таким рідним Хрещатиком та тягну кіло непотрібних мені кабачків, проходжу повз великі портрети військових, які загинули, повз сотні українських прапорів, з іменами військових, які загинули. Я думаю про те, що війна - це коли слово «Мир» наповнюється буквальним сенсом. Голод - коли слово «Хліб» наповнюється сенсом, коли мені було 15, то бісило, що бабуся намагалася напхати мене хлібом, я ж хотіла мати пласку дупу мінімального розміру, а вона пережила Голодомор. Слово «Тиша» - теж має сенс. Згадалося як дід в дитинсві стояв біля вікна, дивився на вулицю і потім сказав "тихо" - його тихо було відгуком другої світової війни, яку він знав. Слово "Мир" має свій присмак для мене тепер, згадується блакитна у маленькі квіточкі сукня з дитинства, кульбабки, що росли за домом, та свіжий запах асфальту, який зранку полили водою, яку випарюють промені літнього сонця. "Мир" для мене звучить зараз так як "Looove", котру з хрипом вихаркує Плант у Whole Lotta Love.

Я зустрічаюсь зі своєю подругою. До війни вона була культурною менеджеркою. В перші дні вторгнення виїхала з дитиною за кордон. Її чоловік, режисер монтажу та музикант, пішов на фронт. Став там ротним. Ми п’ємо вино, сидячи на березі озера, не зважаючи на повітряну тривогу народ купається. До «повітря» звикаєш за лічені дні. Ми п’ємо вино, і на секунду здається, що все як раніше. Донька подруги йде купатися.

– В неї манера ходити, як у тата, - констатує подруга.

За рік проведений в Австрії дитина засвоїла німецькою і говорить нею ніби строчить з кулемета. Подруга повернулася після того, як її чоловік загинув під Бахмутом. За день до ротації.

Ми втичимо у те, як сідає сонце, подруга повертає обличчя у профіль. Він у неї точений, як у моделі. В очах є щось таке, назви до чого я не можу підібрати – щось що ніколи не зміниться, як застигла слюда. Вона говорить про те, що її чоловік був її останнім чоловіком у її житті, що донька повинна знати, що її тато був героєм, що їй тут краще, ніж в мирній Австрії. Сонце сідає. Ми підіймаємося до неї в квартиру на десятий поверх. Київ такий гарний. Дитина показує мені ножиці і каже, що це татові. Я намагаюсь не дивитись на обличчя подруги. Я не знаю, як це жити в квартирі, де все про твого чоловіка, риси якого ти ловиш у вашій донці. Скоро буде дванадцята і це значить, що мені треба терміново викликати таксі, щоб встигнути до комендантської години додому. Таксі в Києві ходить регулярно і коштує на далеку відстань біля 10-15 євро. Подруга каже, що вони з донькою будуть лягати спати, щоб встигнути заснути до повітряної тривоги. Щоб її не чути. Щоб виспатися.

Близько дванадцятої я заходжу додому. Звучить довбана повітряна тривога. Я кляну ворогів. Лягаю спати з надією, що наші ППО відіб’ють російську смерть, ніхто з моїх співвітчизників цієї ночі не загине, а моя подруга та її донька виспляться.