Freud träumt :: Anna O.

Eine VR-Inszenierung von RAUM+ZEIT (Kittstein / Mikeska / Schneider)

Uraufführung
Uraufführung
Schauspiel
Großer Hörsaal Philosophenweg 12
[empfohlen ab 15 Jahren]

Sigmund Freud träumt. Wie fing alles an? Mit Anna O.? Gemeinsam mit dem Arzt Josef Breuer veröffentlicht Freud 1895 in den »Studien über Hysterie« fünf Fallbeispiele. Eine der Patientinnen, Anna O., erfindet den Begriff der »Redekur«. Erst 1953 wird bekannt: Anna O. war Bertha Pappenheim, Aktivistin für Frauenrechte, Gründerin des Jüdischen Frauenbunds. Im neuen Theaterprojekt von RAUM+ZEIT treffen Bertha, ihr Alter Ego Anna O., Freud und Breuer zu einer theatralen Tour de Force aufeinander. 

Für diese besondere Inszenierung öffnet der historische Hörsaal auf dem Philosophenweg im Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg seine Pforten. Mit Virtual Reality und Live-Schauspiel spürt das Kollektiv RAUM+ZEIT dem Beginn der Psychoanalyse mit heutigem Blick auf das Phänomen der Hysterie nach. Die Gruppe wurde zuletzt mit dem Friedrich-Luft-Preis für die beste Berliner Inszenierung 2022 ausgezeichnet. 


Die VR-Inszenierung »Freud träumt :: Anna O.« arbeitet an den Schnittstellen von Live-Schauspiel und 360°-VR-Videotechnik. Hier finden Sie praktische Hinweise dazu.

Content Note / Hinweis zu sensiblen Inhalten

Aufgrund der großen Nachfrage: Vorstellungen im September und Oktober 2024 sind ab sofort kaufbar!
Text
Lothar Kittstein
Kostüme
Sounddesign
360°-Film
RAUM+ZEIT/Heimspiel GmbH
Dramaturgie
Regieassistenz und Abendspielleitung
Georg Zahn
VR-Guides
Paul Berg, Polina Solotowizki

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Eine Einführung von Maria Schneider können Sie hier hören.

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Trailer von Nicolai Hildebrandt

Eine »überzeugende Inszenierung mit stimmigem VR-Einsatz« sei Regisseur Bernhard Mikeska an einem »wunderbaren Schauplatz« gelungen, meint Manfred Jahnke in der Deutschen Bühne (online, 21. September 2023). Autor Lothar Kittstein erzähle die Geschichte der Anna O. als »Kampf um die Bedeutungshoheit« zweier Männer – Freud und Breuer, die Michael Benthin »groß ausspiele«. Katharina Ley verleihe ihrer Figur »etwas Schillerndes«. »Die Aufgespaltenheit in die zwei Ichs der Anna und der Bertha ist in dieser ›VR-Inszenierung‹ gelungen, die Bilder in der VR-Brille sind von großer Dringlichkeit, unterlegt von einem Sounddesign (Knut Jensen) voller Geräusche, die das Flirrende-Geheimnisvolle unterstützen«, resümiert der Rezensent.

»Bestaunenswert« findet Eckhard Britsch im Mannheimer Morgen (22. September 2023) die »Stringenz der Darstellung« der Doppelrollen Freud/Breuer und Anna O. / Bertha Pappenheim durch Michael Benthin und Katharina Ley. Die Inszenierung lüfte nicht nur »einen Zipfel Wissenschaftsgeschichte«, sondern füge in »wundersame[r] Verschränkung« Raum und Zeit, »Illusion und unmittelbare Schauspielkunst« zusammen. Ein »experimentelles, aber tiefgründiges Stück, das neue Techniken integriert«. Das Premierenpublikum sei »beeindruckt und begeistert« gewesen.

Volker Oesterreich freut sich in der Rhein-Neckar-Zeitung (22. September 2023) darüber, dass seine große Skepsis angesichts der angekündigten VR-Inszenierung unbegründet war: Virtuelle Realität könne den Theaterbetrieb »tatsächlich bereichern«, wenn man sie so »sinnvoll einsetzen« würde wie hier. Dem Kritiker gefällt, dass die Inszenierung Leerstellen der Fallgeschichte bestehen lasse, die Präsenz der Darsteller berühre einen auch in den Video-Sequenzen »ganz unmittelbar«. Darüber hinaus verweise der Abend auf vielen Ebenen auf die Jahrhundertwende und den Wandel in Wissenschaft, Gesellschaft und Kunst: »All das blitzt auf während dieser knappen Theaterstunde, auch Dank der VR-Brillen. Man sollte sich diesen Abend nicht entgehen lassen!«

Für Deutschlandfunk Kultur besuchte Marie-Dominique Wetzel die Premiere. Ihren Bericht, gesendet am 21. September 2023 im Magazin »Kompressor«, können Sie im Online-Angebot des Deutschlandfunks nachhören.

»Verblüfft« ist Elisabeth Meier in Theater der Zeit (online, 1. Oktober 2023) davon, wie gut »digitale Theatertechnik und analoge Schauspielkunst« hier harmoniere und wie »virtuos« Bernhard Mikeska beides verbunden habe. Dabei werde die virtuelle Realität »nicht zum Selbstzweck«, sondern stehe im Dienst »eines starken Schauspielertheaters« und eines »griffigen, historisch fundierten Text[es]«. Das Publikum werde »berührt« vom »Spiel mit Nähe und Distanz«.

Koproduktion des Theaters und Orchesters Heidelberg mit RAUM+ZEIT
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR
Mit freundlicher Unterstützung durch experimente#digital - eine Kulturinitiative der Aventis Foundation
In Kooperation mit dem Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg