Abschuss
von Özlem Özgül Dündar
Theaterplatz
Ein Vogel? Ein Fuchs? Eine Sternschnuppe? Was soll das überhaupt sein? Besser schnell abballern. Und dann alles vergessen im Rausch des seltsamen Saftes, der zäh von der Decke tropft. Autorin Özlem Özgül Dündar erfindet in »Abschuss« eine Welt der Widersprüche: Extreme körperliche Zustände voll Sehnsucht, Exzess, Einsamkeit verzehren ihre Figuren. Die Grenze zwischen Mensch und Mensch – oder dem, was von den Menschen noch übrig ist – ist unüberwindlich. Sprache und Körper kreisen wie besessen um die Angst, allein zu sein und allein zu bleiben. Worte suchen nach Verbindung, scheiben sich unerbittlich in die Körper ein. Doch jenseits der Sprache wartet eine betonharte Welt unterm Raketenabwehrsystem, in der Überleben bedeutet, schneller abzudrücken als das unbekannte Ding da draußen, das jederzeit angreifen könnte.
Özlem Özgül Dündar, 1983 in Solingen geboren, schreibt Lyrik, Prosa, szenische Texte, Essays und performt mit ihren Kollektiven Kanak Attak Leipzig sowie dem Ministerium für Mitgefühl. Ihr Stück »türken, feuer« wurde als Hörspiel des Jahres 2020 ausgezeichnet. 2022 kommt der Monolog »Mädchenschrift« für das Junge Schauspielhaus Bochum zur Uraufführung.
»Abschuss« wird uraufgeführt im Rahmen von Remmidemmi. Das Widerstandsfestival und ist am 7., 8. und 9. Oktober 2022 zu sehen auf Route 3: Tortenwerfer*innen.
Der Festivalpodcast »Remmidemmi/Hinterbühne« gibt Einblicke in die Köpfe hinter den Stücken.
Im Gespräch beim Podcast #07: Marie Bues, Niko Eleftheriadis, Özlem Özgül Dündar und Maria Schneider

Trailer von Siegersbusch Film