Heidelberg 72ff.
von Philipp Löhle
Mark Twain Center
Am 24. Mai 1972 um 18:10 Uhr wird auf das europäische Hauptquartier der US-Landstreitkräfte in Europa in Heidelberg-Rohrbach ein Bombenanschlag verübt, bei dem drei amerikanische Soldaten ums Leben kommen. Das Ziel laut Bekennerschreiben der RAF: Die Beendigung des Vietnamkriegs.
Zwischen Recherche und Fiktion lotet Autor und Regisseur Philipp Löhle Sichtweisen auf politisch motivierten Terror in den 70er Jahren neu aus – und konfrontiert akribische Fakten mit Farce und Komik: Wie absurd stellen wir uns die konspirative Sitzung einer RAF-WG vor? Was für Klischeebilder hatten die RAF-Mitglieder vom Leben im Vietnam im Kopf? Warum haben wir amerikanische Soldaten aus Filmen so oft als schlechte Synchronstimmen im Ohr? Und was wäre eigentlich, wenn das Heidelberger RAF-Attentat den Vietnamkrieg tatsächlich beendet hätte?
Philipp Löhle ist einer der international meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker seiner Generation. Der mehrfach mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnete Autor war bereits Hausautor am Maxim Gorki Theater in Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Mainz. Seit 2018/19 arbeitet Philipp Löhle als Hausautor am Staatstheater Nürnberg.
»Heidelberg 72ff.« wird uraufgeführt im Rahmen von Remmidemmi. Das Widerstandsfestival und ist am 7., 8. und 9. Oktober 2022 zu sehen auf Route 4: Aktivist*innen.
Der Festivalpodcast »Remmidemmi/Hinterbühne« gibt Einblicke in die Köpfe hinter den Stücken.
Im Gespräch beim Podcast #05: Lene Grösch und Philipp Löhle

Trailer von Siegersbuschfilm