Death in Venice

Tod in Venedig / Oper in zwei Akten von Benjamin Britten

Musiktheater
Marguerre-Saal
Libretto von Myfanwy Piper nach der Novelle von Thomas Mann / in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
[empfohlen ab 16 Jahren]

Der verwitwete Dichter Aschenbach hatte stets mit eiserner Disziplin das Schreiben betrieben. Eine Reise nach Venedig soll dem erschöpften Autor neue Kraft und neue Inspiration verschaffen. Doch ausgerechnet dort verliebt er sich in den Jungen Tadzio. Diese unausgesprochenen und nicht lebbaren Gefühle bleiben bei Aschenbach, doch sie wirbeln sein ganzes, nicht zuletzt auch künstlerisches Wesen durcheinander.

Benjamin Britten und seine langjährige Librettistin Myfanwy Piper brachten ihre Umsetzung von Thomas Manns Novelle 1973 beim Aldeburgh-Festival zur Uraufführung. Dafür schuf der Komponist eine stark bewegende, Traumbilder und Gefühlsschwankungen widergebende Musik, die das Innerste anzugreifen und aufzurütteln vermag.

Wie schon dem Dichter ging es auch dem Komponisten weniger um den melancholischen Abgesang eines alt werdenden Menschen auf die Jugend und die eigene, tabuisierte Sexualität. Sondern vielmehr um die Frage, wie stark sich Intellekt, Handwerk und die persönliche Gefühlswelt bei der künstlerischen Arbeit bedingen dürfen, wollen oder gar sollen.

Der stummen Rolle des Jungen Tadzio wird eine große szenische Präsenz übertragen, denn er ist viel in den Gedanken und Phantasmagorien Aschenbachs anwesend. Die Liebe eines erwachsenen Mannes zu einem Jungen wird thematisiert und szenisch angedeutet – zu einem konkreten Übergriff wird es aber nicht kommen.


Content Note / Hinweis zu sensiblen Inhalten

Musikalische Leitung
Regie
Magdalena Fuchsberger
Bühne und Kostüme
Monika Biegler
Video
Aron Kitzig
Lichtdesign
Ralph Schanz
Chordirektion
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Gustav von Aschenbach
Der Reisende
Die Stimme Apollos
Solistinnen und Solisten des Opernchors des Theaters und Orchesters Heidelberg
Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg Philharmonisches Orchester Heidelberg
Studienleitung
Hanna Klose
Musikalische Einstudierung
Junyoung Kim, Hanna Klose, Kens Lui, Manon Parmentier, Nanami Yamane
Regieassistenz
Lennart Kammler / Anni Klatte
Inspizienz
Sandra Wisotzki / Anni Klatte
Bühnenbildassistenz
Chris Koch
Kostümassistenz
Franziska Deubert
Kostümhospitanz
Isabella Häussler
Sprachcoaching
David Todd
Erstellung der Übertitel
Ulrike Schumann
Übertitelinspizienz
Gabriele Carta / Ayana Friederike Kehr / Annabelle Woycke

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Eine Einführung von Ulrike Schumann können Sie hier hören.

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Trailer von Siegersbusch Film

Eine »in sich schlüssig[e]«, auf die Psyche des Protagonisten zielende Deutung habe Magdalena Fuchsberger in Heidelberg vorgelegt, meint Nike Luber in der Rhein-Neckar-Zeitung (29. Januar 2024), die von den Solisten, dem Chor und dem Orchester »überzeugend […] vermittelt« worden sei. Besonders hebt die Rezensentin Winfrid Mikus hervor; dieser trage »die Innenschau des Gustav von Aschenbach großartig, ins seiner Stimmführung ebenso wie in seiner Darstellung«, und auch James Homann, der alle seine »Figuren grandios« verkörpere und »meisterhaft« die Register wechsele.

Im Mannheimer Morgen (28. Januar 2024) schreibt Eckhard Britsch, die Inszenierung finde eine »eigene, sehr konzentrierte und dingliche Sprache« für die Hoffnungen und Sehnsüchte des Protagonisten. Winfrid Mikus brilliere mit »sängerischer Balance« und seiner »unverwechselbaren Stimm-Charakteristik«, James Homann trumpfe in seinen unterschiedlichen Rollen auf, »ausgezeichnet« findet der Kritiker auch Franko Klisović und den »präsenten, in griffig-durchsichtiger Stimmführung agierenden Chor«. Unter dem »ausgezeichneten« Dirigat Dietger Holms habe das Philharmonische Orchester die »komplexe Musik« Brittens »sehr gut ausgeformt«.   

In Magdalena Fuchsbergers Inszenierung werde die Oper zum »Kammerspiel […] einer völlig in sich selbst kreisenden Existenz«, schreibt Kai Scharffenberger in der Rheinpfalz (29. Januar 2024), und Winfrid Mikus vermittle den »an seiner Einsamkeit erstickenden« Aschenbach »gesanglich wie schauspielerisch so glaubhaft, dass man unmittelbar Anteil nimmt«. James Homann in seinen Rollen, inklusive eines »komisch-grotesken Bravourstück[s]« zu erleben, sei »eine Freude«, auch Franko Klisovic und der »vielfach solistisch« agierende Chor finden den Beifall des Rezensenten. Im Graben stelle Dietger Holm die »rhythmischen und instrumentalen Finessen von Brittens Partitur heraus« - musikalisch überzeuge der Abend »auf ganzer Linie«.