Die Zeit fährt Auto

Songs und Texte aus der Kneipe von Kurt Tucholsky bis Udo Lindenberg

Schauspiel
Zwinger 1

Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot, Kriegsgefahr und Populismus, Inflation und Wirtschaftskrise – liest man die politische Lyrik und Essayistik der 1920er- und 30er-Jahre, wirkt sie in verblüffender Weise aktuell und gegenwärtig. Dabei kommt sie meist leicht und humoristisch daher, voller Sprachwitz, Galgenhumor und Zweckpessimismus, wurde oft zu Songs vertont und ist dadurch bis heute populär. In typischer Kneipenatmosphäre treffen aufeinander: Stammtischgäste und Revoluzzer, Flaneur*innen und Liebespaare. Eine Revue mit Gedichten und Aphorismen von Erich Kästner, Walter Mehring und Kurt Tucholsky sowie Liedern von Friedrich Hollaender, Hanns Eisler, Hildegard Knef und Udo Lindenberg. Und vielen anderen. »Wir sitzen alle im gleichen Zug«, dichtete Erich Kästner 1927, aber auch: »Die Zeit fährt Auto. Doch kein Mensch kann lenken.« 

Musikalische Leitung
Bühne
Choreografie
Lichtdesign
Kristin Rohleder
Dramaturgie
Klavier etc.
Schlagzeug etc.
Regieassistenz und Inspizienz
Laura Krahn
Kostümassistenz
Clara Akemi Wilkening
Regiehospitanz
Helen Metzger
Kostümhospitanz
Isabella Prasch

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

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Trailer von Siegersbuschfilm

Eine kurzweilige Revue in Form eines »virtuosen Liederabends« habe Holger Schultze in Szene gesetzt, berichtet Alexandra Beilharz in der Rhein-Neckar-Zeitung (2. Dezember 2023). Themen wie »Wohnungsnot, Kriegsgefahr, Inflation und Wirtschaftskrise« verwiesen nicht nur auf die Entstehungszeit, sondern auch auf das Heute. Dabei würden auch die schweren Inhalte »humorvoll« und »leichtfüßig«, mit »beeindruckenden« Tanzeinlagen und mit großer musikalischer Bandbreite geboten. Der »unterhaltsame« und »gleichwohl nachdenklich stimmende Abend«, der trotz Leichtigkeit nie den »künstlerischen Anspruch« vermissen lasse, sei vom Publikum »zu Recht« mit Begeisterung aufgenommen worden.

In seiner »literarisch-musikalischen Zeitreise« verwebe Regisseur Holger Schultze »melancholische Innenschau und überschäumendes Temperament«, meint Eckhard Britsch im Mannheimer Morgen (2. Dezember 2023). »Doppelbödig« in Spiel und Gesang, mit »exzellent[er]« musikalischer Umsetzung, in »Frust und Daseinslust« feuere das Ensemble sich gegenseitig an. Das Publikum werde in »den Wirbel der Zeit« hineingesogen, der Abend stimme »nachdenklich« und begeistere. »Die Inszenierung wird sicher wieder ein Renner«, prognostiziert der Rezensent.