Antigone

sehr frei nach Sophokles

Junges Theater [12+]
Zwinger 3

Der Krieg um Theben ist vorbei. Vor den Toren der Stadt liegen die leblosen Körper der Söhne des Ödipus – Eteokles und Polyneikes. Da sie einander den Thron nicht vergönnen mochten, führten sie einen erbitterten Kampf, am Ende dessen sie sich gegenseitig erschlugen. Die neue Herrscherin über Theben ist Kreon, deren erste Handlung ist, anzuordnen, dass Eteokles als Held bestattet wird, während Polyneikes ohne Begräbnis verrotten soll. Jede*n, der oder die gegen die Anordnung verstößt, erwartet die Todesstrafe. Antigone, Tochter des Ödipus, kann jedoch das Schicksal des Polyneikes nicht akzeptieren. Sie ist es, die sich der Weisung Kreons widersetzt und hiermit das eigene Leben aufs Spiel setzt. 

In dieser Neuinterpretation des antiken Klassikers stehen die Figuren Kreon, Antigone und Ismene im Fokus, welche nur von Frauen gespielt werden. Hiermit stellen sie Fragen nach Rationalität versus Emotionalität, nach Verantwortung, Moral und Macht.

Mit den Themen Macht und Einflussnahme wird sich das Publikum selbst außerdem auf besondere Weise auseinandersetzen: Sie entscheiden  darüber, welches Ende die Inszenierung und damit Antigones Geschichte nimmt.

Zu dieser Produktion gibt es spielplanbegleitende Angebote aus dem Bereich Kunst & Vermittlung.

Bühne und Kostüme
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Ismene
Regieassistenz
Caroline Ufer
Kommissarischer Technischer Leiter Zwinger
Roberto Martinez
Vorarbeit Bühne
Christian Raudzis
Vorarbeit Beleuchtung
Alexander Dressler / Niklas Ott

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

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Trailer von Siegersbuschfilm

Für die Rhein-Neckar-Zeitung (19. September 2023) besuchte Ingeborg Salomon die Eröffnungspremiere der Spielzeit und sah ein »starkes Frauen-Trio«. Natascha Kalmbachs Inszenierung straffe Sophokles’ Tragödie zu einem Drei-Frauen-Stück, übertrage den antiken Chor in »Posts und Tweets« und fordere das Publikum dazu auf, die zentralen Fragen des Stücks zu reflektieren und über Abstimmungen mitzuentscheiden, ob Antigone »eine Heldin oder eine Gesetzesbrecherin« ist. Den Spielerinnen attestiert die Kritikerin »viel Spielfreude« (Katharina Kessler als Antigone), die Darstellung mit »vielen Facetten«, einen »gelungene[n] Einstand« im Ensemble (Tabea Mewes als Ismene) und eine »sehr glaubwürdige Verkörperung« (Patricia Schäfer als Kreon). Fazit der Rezensentin: »Das Publikum spendete begeisterten Applaus für ein spannendes Theatererlebnis, eine gegen den Strich gebürstete Inszenierung und ein überzeugendes Schauspielerinnen-Trio.«

»Charmant« findet Eckhard Britsch im Mannheimer Morgen (20. September 2023) nicht nur die Besetzung Kreons mit einer Schauspielerin und die Befragung des Publikums zum »Dilemma zwischen Machtanspruch und persönlicher Betroffenheit […], private[r] Aufmüpfigkeit versus Staatsideologie« – ihm gefallen auch die »ausgezeichnet« spielenden drei Darstellerinnen der »entschlackte[n] ›Antigone‹«. Es »lohnt sich weiter«, die »Wertigkeit [der Klassiker] fürs Heute« zu prüfen, meint der Kritiker über die »wirklich spielfreudige« und mit »viel Beifall des überwiegend jungen Publikums« bedachte Premiere, bei der am Ende »Vernunft und Empathie […] über Staatsraison und Tyrannei« siegten.