Ulysses

Barockoper in drei Akten von Reinhard Keiser

Winter in Schwetzingen
Winter in Schwetzingen
Musiktheater
Rokokotheater Schwetzingen
Libretto von Friedrich Maximilian von Lersner / Musikalische Rekonstruktion durch Clemens Flick / Texte von Ulrike Schumann
[empfohlen ab 14 Jahren]

Zwanzig Jahre lang blieb Penelope Odysseus treu, bis dieser nach Ithaka zurückkehrt. Nach dem trojanischen Krieg scheint aber in der Heimat nichts mehr so zu sein, wie es der griechische Held in Erinnerung hat. Zauberin Circe will Odysseus mit unlauteren Mitteln für sich gewinnen. Das leiderfüllte Ehepaar wird erneut auf eine harte Probe gestellt.

An der berühmten Hamburger Oper am Gänsemarkt galt Reinhard Keiser seinerzeit neben Telemann als stilprägend für die früh-deutsche Oper. Mit der 1722 in Kopenhagen uraufgeführten Huldigungsoper »Ulysses« wollte Keiser die eheliche Treue des dänischen Königspaars als Analogie zu seinen Protagonist*innen preisen und versprach sich dadurch eine Anstellung am Hofe.

Das nur als Fragment überlieferte Werk wurde von Clemens Flick vervollständigt und erfährt nach 300 Jahren seine erste szenische Wiederaufführung.

Musikalische Leitung
Regie
Bühne und Kostüme
Mitarbeit Bühne und Kostüme
Faveola Kett
Lichtdesign
Dramaturgie
Penelope
Cephalia
Ulysses
Urilas
Eurilochus
Erste Amourette
Zweite Amourette
Ein Dichter
Studienleitung
Johannes Zimmermann
Musikalische Einstudierung
Kens Lui, Johannes Zimmermann
Regieassistenz und Abendspielleitung
Anna Plummer
Inspizienz
Philipp Valentin, Anni Klatte
Kostümassistenz
Nora Kirschmeier
Kostümhospitanz
Anne Mauch
Theaterpädagogik
Maura Kopschitz
Erstellung der Übertitel
Thomas Böckstiegel
Übertitelinspizienz
Martin Becher, Ayana Friederike Kehr, Cecilia Schulze
Technischer Direktor
Peer Rudolph
Assistentin des Technischen Direktors und Organisation
Aysha Tetzner
Technisches Büro, Assistentin der Technischen Leitung
Nadine Bork
Technischer Produktionsleiter / Werkstättenleiter
Jens Weise
Dekoration in Kooperation gefertigt mit TOBS Theater Orchester Biel Solothurn
Technischer Leiter Rokokotheater Schwetzingen
Wolfgang Phillipp
Beleuchtungsmeister Rokokotheater Schwetzingen
Wolfgang Labud
Leiterin der Bühnentechnik
Michaela Abts
Bühnenmeister
Udo Weber
Leiter der Beleuchtungsabteilung
Ralf Kabrhel
Leiter der Tonabteilung
Alexander Wodniok
Leiterin der Kostümabteilung
Katharina Kromminga, Kristina Flachs (Stellv. und Kostümbearbeitung)
Gewandmeisterin Damen
Dagmar Gröver
Gewandmeisterin Herren
Katja Ulrich
Leiterin Ankleiderei
Sabrina Flitsch
Chefmaskenbildnerin
Kerstin Geiger
Abendmaske
Benita Breetzke, Marlene Miensopust, Daniela Werner
Leiter der Requisite
Jürgen Kohl-Wilz
Requisite
Laurenz Micke
Vorstand des Malersaals
Dietmar Lechner
Leiter der Dekorationswerkstatt
Markus Rothmund
Plastiker
Mario Hansen
Leiter der Schlosserei
Karl-Heinz Weis
Leiter der Schreinerei
Klaus Volpp

Hier können Sie eine Einführung von Thomas Böckstiegel hören.

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Trailer von Siegersbuschfilm

Hans-Günther Fischer hebt im Mannheimer Morgen (5. Dezember 2022) die Ensembleleistung besonders hervor. Neben der »theaterraumgreifenden« Dora Pavlíková, dem »kultiviert« von Henryk Böhm gesungenen Held Ulysses und der »ausgesprochen anrührend« singenden Jutta Böhnert lobt er »insbesondere die junge, gletscherwasserklare Stimme von Theresa Immerz«, die als Cephalia heraussteche. Das Orchester unter Clemens Flick finde sich in Keisers »häufig lyrische, bisweilen fast bukolische Musiksprache gut ein«. Regisseurin Nicola Raab erzähle »klug« und mit »psychologische[r] Finesse« eine auch »durchaus heutige Geschichte: Was passiert, wenn sich der Mann, der nur kurz Zigaretten holen wollte, bis auf Weiteres verabschiedet? Was macht das mit einer Beziehung?«

Matthias Roth in der Rhein-Neckar-Zeitung (5. Dezember 2022) sieht wie »immer beim Barockfestival Winter in Schwetzingen, in jedem Detail die volle Leidenschaft des Heidelberger Theaters«. Die »Personenregie« setze »eher auf Komödie denn auf Drama« was die Charaktere »dadurch eher vielschichtig« zeichne. Jutta Böhnert bezaubere als Penelope »das Publikum mit differenzierter, warmer Stimme«, Henryk Böhm als Ulysses changiere »mit souverän geführter Stimme« zwischen den Emotionen und Theresa Immerz brilliere als Cephalia.

Der »perfekte adventliche Herzwärmer« im »zauberhaften Rokokotheater« sei diese Oper, meint Christiane Wiesenfeldt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (7. Dezember 2022), der vor allem der zweite Akt gefällt: »So muss Barockoper klingen, weich, verwundbar, voll silberner Arabesken«. »Sängerische Entdeckung des Abends« sei Theresa Immerz als Cephalia; ihr Liebesduett mit João Terleira als Eurilochus einer der Höhepunkte auch im »sensibel agierenden Orchester«. Hier beginne die Bühne zu Keisers Musik »fast zu fliegen«.

Für die Rheinpfalz (7. Dezember 2022) erhielt Karl Georg Berg einen »spannenden Einblick in Stil und Anlage« der Stücke der Hamburger Bürgeroper am Gänsemarkt. Keisers Musik erweise sich als »von hohem Rang und sehr innovativ«, sei von »kühner und außerordentlicher Instrumentation«. Die Inszenierung von Nicola Raab mache das »aparte Werk kurzweilig und lebendig«. Unter der musikalischen Leitung von Clemens Flick entfalte sich eine »bunte wie spannungsvolle Wiedergabe« der Komposition, deren »schillernde Vielfalt und Intensität überzeugend zur Wirkung gebracht« werde.

Mit »viel Liebe, Raffinement und Kennerblick« habe sich das Theater und Orchester Heidelberg dem »großartigen Werk« angenommen, freut sich Eckhard Britsch in theater:pur (online, Dezember 2022): »Die Musik von Keiser hat es verdient, aufgeführt und bewundert zu werden.« Auf der Bühne passe »viel zusammen« und aus dem Graben töne »Erstaunliches«: »differenziert und temperamentvoll gleichermaßen« agiere das Philharmonische Orchester unter Clemens Flick, der Einiges »renaturiert, ergänzt und instrumentiert habe«. »Gut bis sehr gut« machten auch die Sänger-Darsteller*innen ihre Sache auf der Bühne. Fazit des Rezensenten: »Die Macher dürfen mit sich zufrieden sein, das Publikum ist es auch.«

Eine Koproduktion mit dem Theater Orchester Biel Solothurn