Die Dreigroschenoper

von Bertolt Brecht / Musik von Kurt Weill / Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern

Schauspiel
Marguerre-Saal

Bertolt Brechts Welterfolg von 1928 porträtiert eine Gesellschaft, die in Armut, Massenarbeitslosigkeit, Kriminalität, Korruption und Prostitution lebt.
Der zunehmenden Verhärtung der Menschen zum Trotz macht der scheinheilige Moralapostel Jonathan Peachum sein Geschäft mit der Jämmerlichkeit anderer. Er hat eine Bettleragentur gegründet, in der er »jeden Mann in fünf Minuten in ein so bejammernswertes Wrack verwandelt, dass ein Hund weinen würde, wenn er ihn sieht«. Der berüchtigte Gangsterboss Mackie Messer legt sich mit Peachum an, als er Polly – Peachums Tochter – heiratet. Der Bettlerkönig verlangt die sofortige Verhaftung des Gangsters und erpresst den Polizeichef Tiger Brown mit einer gewaltigen Bettlerdemonstration.

»Die Dreigroschenoper« ist eine Studie über den Defekt der bürgerlichen Gesellschaft, die nicht mehr in, sondern von der Moral lebt, denn »erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral«. All dies wird in den Songs der »Dreigroschenoper« auf eine wunderbare und oft komische Art und Weise beschrieben. In Holger Schultzes Inszenierung wird die bekannte Hamburger Band »Tante Polly«, unterstützt durch Musiker aus der Region, Weills Musik auf die Bühne bringen. Dabei erscheinen Brechts vor neunzig Jahren geschriebene Bosheiten wie Analysen und Kommentare zu den ökonomischen Turbulenzen der Gegenwart: »Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?«

Zu dieser Produktion gibt es spielplanbegleitende Angebote aus dem Bereich Kunst & Vermittlung.

Musikalische Leitung
Choreografie
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Mareike Schneider
Chordirektion
Jonathan Jeremiah Peachum, Chef einer Bettlerplatte
Frau Peachum
Polly Peachum, ihre Tochter
Macheath, Chef einer Platte von Straßenbanditen
Brown, Polizeichef von London
Lucy, seine Tochter
Münzmatthias
Hakenfingerjakob
Luca Seitz
Trauerweidenwalter
Sägerobert
Ede
Hajo Cirksena
Filch, einer von Peachums Bettlern
Spelunkenjenny, Hure
Claudia Renner Annika Mendrala
Smith, erster Konstabler
Reitender Bote
Huren
Chor und Extrachor des Theaters und Orchesters Heidelberg
Pastor Kimball
Henner John
Klavier, Akkordeon, Orgel
Saxophon, Klarinette
Schlagzeug, Gitarre
Luca Seitz
Gitarre, Banjo, Kontrabass
Hajo Cirksena
Saxophon, Flöten, Klarinette
Gary Fuhrmann
Posaune, Sousaphon
Garrelt Sieben
Probenleitung
Tobias Schindler
Musikalische Einstudierung
Marcos Padotzke
Spielleitung
Goldie Röll
Inspizenz
Joris Freisinger
Soufflage
Sara Eichhorn
Bühnenmeister
Michaela Abts
Beleuchtungmeister
Ralf Kabrhel
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Trailer von Thiemo Hehl

Für das Deutschlandradio war Michael Laages zu Gast bei der Premiere und berichtete anschließend im Gespräch mit Redakteur Eckhard Roelcke. Den Beitrag, gesendet in der Sendung »Fazit« am 23. Juni 2019, können Sie im Online-Angebot des Deutschlandradios nachhören.

Regisseur Holger Schultze habe den Klassiker mit »viel Herz und Biss, als ebenso turbulentes wie hintergründiges Spiel« auf die Bühne gebracht, meint Eckhard Britsch im Mannheimer Morgen (25. Juni 2019), und es passe ausgezeichnet, wie hier die »politischen, ja durchaus aktuellen Nuancen« subtil eingearbeitet würden. Der Regisseur zeichne »immer stimmige Figuren« und das »tolle Ensemble« zeige »unübersehbar Spielfreude«, agiere ebenso »locker wie hochgespannt«. »Bemerkenswert« sei die »schmissige« Darbietung der Songs, überhaupt sei mit der Musik ein »Glücksgriff« gelungen: Die Instrumentalisten von Tante Polly agierten »ganz ausgezeichnet« und befeuerten skurril und frech auch immer wieder die Handlung.

Von einem »unterhaltsamen Abend« mit Revue-Charakter und »diversen Anspielungen auf die Trivialkultur« berichtet Thomas Rothschild auf nachtkritik.de (24.6.2019). Regisseur Holger Schultze habe auf die Musik gesetzt; die Heidelberger Schauspieler könnten singen und damit sei der »lange begeisterte Schlussapplaus« bereits vorprogrammiert.

Eine »runde Sache. Durch und durch« bescheinigt Volker Oesterreich der Inszenierung in der Rhein-Neckar-Zeitung (25. Juni 2019). In einer Nummern-Revue mit »knallig bunter Wirkung« der Bühne und der »großartig designten Kostüme« könnten die »schmissigen Songs« ihren Sexappeal entfalten. Zudem bereichere Regisseur Holger Schultze die Inszenierung »zum Vergnügen des Publikums« mit einer Reihe »satirischer Momente«. Besonders gefeiert worden seien Sheila Eckhardt als Polly und »Erzkomödiant« Steffen Gangloff als Mackie Messer wie auch Katharina Quast und Hans Fleischmann als Mrs. und Mr. Peachum.