Die verlorene Ehre der Katharina Blum

oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann / nach der Erzählung von Heinrich Böll

Schauspiel
Marguerre-Saal
bearbeitet von John von Düffel
[empfohlen ab 16 Jahren]

Eine junge Frau lernt auf einer Party einen Mann kennen. Sie verbringen die Nacht miteinander. Am nächsten Morgen ist er verschwunden, dafür steht die Polizei vor ihrer Tür. Der Vorwurf: Sie habe einem gesuchten Terroristen Beihilfe geleistet. Das demütigende Verhör ist nur der Auftakt einer sich überschlagenden Dynamik an Vorverurteilung, der sich Katharina Blum ausgesetzt sieht. Spätestens als die Boulevardpresse ihren Fall ausschlachtet, wird sie als eigentliche Verbrecherin inszeniert – und ihr Leben ohne mediale Rücksicht auf Unschuldsvermutung oder Privatsphäre nachhaltig zerstört.

Gut 50 Jahre nachdem Heinrich Böll mit seiner Erzählung die massive Macht der Medien anprangerte, bedrohen Shitstorms, Hass und Drohungen im Netz unsere Gesellschaft. Wie entsteht diese Form der Gewalt – und wie lässt sich dagegen Widerstand leisten?

Zu dieser Produktion gibt es spielplanbegleitende Angebote aus dem Bereich Kunst & Vermittlung.

Regie
Bühne und Kostüme
Ilka Meier
Musik
Lichtdesign
Ralph Schanz
Dramaturgie
Theaterpädagogik
Mareike Schneider
Katharina Blum
Hauptkommissar Beizmenne / Alois Sträubleder / Wilhelm Brettloh
Staatsanwalt Hach / Dr. Hubert Blorna
Dr. Trude Blorna / Frau Pelzer / Frau Schmil / Hertha Scheumel
Kriminalassistent Moeding / Werner Tötges
Regieassistenz
Georg Zahn, Klaudia Rzezniczak
Inspizienz
Joris Freisinger
Soufflage
Sarah Kreß 
Bühnenbildassistenz
Ekaterina Degering
Kostümassistenz
Oktavia Zyta Herbst

Eine Einführung von Lene Grösch können Sie hier hören.

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Trailer von Siegersbusch Film

Die »so präzise[...] wie packende[...] Inszenierung des Böll-Stoff[s]« von Ruth Messing zeige, dass der »medienkritische Bestseller« auch fast 50 Jahre nach seiner Veröffentlichung »nichts von seiner Brisanz verloren« habe, schreibt Volker Oesterreich in der Rhein-Neckar-Zeitung (19. September 2022). »Genial« findet der Kritiker, wie das Bühnenbild von Ilka Meier die Grundsätze der Presse- und Meinungsfreiheit ins Zentrum rückt und »klug«, wie die Regisseurin und Esra Schreier in der Titelrolle die Emotionen der Katharina Blum eindrücklich als »stille Verzweiflung« zeigten. Lob des Kritikers für alle Ensemblemitglieder in ihren verschiedenen Rollen insgesamt, inklusive »wunderbar prollig-drollig[er]« Darstellungen und »waschechte[r] Slapstick-Nummer[n]«: »So kommt bei aller Tragik auch die Komik nicht zu kurz.«