Nebucadnezar

Barockoper in drei Akten von Reinhard Keiser

Winter in Schwetzingen
Winter in Schwetzingen
Musiktheater
Rokokotheater Schwetzingen
Libretto von Christian Friedrich Hunold / in deutscher Sprache mit Übertiteln

Nebucadnezar wird von seinen Träumen verfolgt. Im Größenwahn stilisiert sich der babylonische König zum gottgleichen Herrscher und übt Unrecht an Andersgläubigen. Prinz Darius muss sich nicht nur zwischen Nebucadnezars Tochter und seiner früheren Geliebten, Prinzessin Barsine, entscheiden, sondern auch mit den Avancen der Königin Adina umgehen, die ihre eigene Tochter als Konkurrentin aus dem Weg zu räumen weiß. Die Ereignisse am Königshof kumulieren. Eine himmlische Vision lässt Nebucadnezar dem Wahnsinn verfallen, und er wird vom Hofe verstoßen.

Die bekannte Barockflötistin und Dirigentin Dorothee Oberlinger konnte für die musikalische Leitung dieser Wiederentdeckung gewonnen werden, die 1704 von Reinhard Keiser für die Hamburger Gänsemarktoper komponiert wurde und neben einer wegweisenden Dramaturgie, in der die Geschichte primär über die Seelenverfassungen der Figuren erlebbar wird, durch virtuose Liebes- und Schmerzensarien überzeugt, die ein Fest der Stimmen versprechen.

Musikalische Leitung
Dorothee Oberlinger

Am

1.12.2023

3.12.2023

7.12.2023

16.12.2023

18.12.2023

12.1.2024

20.1.2024

4.2.2024

15.3.2024

Gerd Amelung

Am

5.12.2023

28.12.2023

2.2.2024

Bühne und Kostüme
Lichtdesign
Dramaturgie
Nebucadnezar
Adina
Shira Patchornik

Am

1.12.2023

3.12.2023

5.12.2023

7.12.2023

28.12.2023

Hélène Walter

Am

16.12.2023

18.12.2023

12.1.2024

20.1.2024

2.2.2024

4.2.2024

15.3.2024

Barsine
Cyrene
Beltsazer
Barockgitarre/Arciliuto
Axel Wolf
Fagott
Hitomi Wilkening / Mauricio Wayar Soux
Violoncello
Sebastián Escobar Avaria / Christoph Habicht
Kontrabass
Thomas Acker / Georgi Berov
Cembalo
Gerd Amelung / Manon Parmentier
Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg
Studienleitung
Hanna Klose
Musikalische Einstudierung
Gerd Amelung, Hanna Klose, Kens Lui, Manon Parmentier, Nanami Yamane
Regieassistenz und Abendspielleitung
Anna Plummer
Inspizienz
Anni Klatte
Kostümassistenz
Antonia Huning
Bühnenbildasistenz
Chris Koch
Theaterpädagogik
Annabelle Ruth
Erstellung der Übertitel
Thomas Bockstiegel
Übertitelinspizienz
Gabriele Carta, Ayana Friederike Kehr, Annabelle Woycke

Die Herstellung der Dekorationsteile erfolgt in den Werkstätten des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Hier finden Sie eine vollständige Liste aller Mitarbeiter*innen der beteiligten Technischen Abteilungen.

Eine Einführung von Thomas Böckstiegel können Sie hier hören.

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Trailer von Siegersbuschfilm

In der Deutschen Bühne (2. Dezember 2023) berichtet Michael Kaminski von einer »barocken Seifenoper« mit heftigen »Liebeswirren und Intrigen«, was Regisseur Felix Schrödinger in seiner Inszenierung auskoste: »Genussvoll treibt bei ihm die Liebe die Personnage zu- und gegeneinander.« Und die »musikalische Seite hält mit der szenischen vollauf mit«. Dirigentin Dorothee Oberlinger koche mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg »die Affekte der Figuren hoch«, mit »Kraft, Tempo, Esprit und Pfeffer« und immer »ausgezeichnet durchhörbar«. Hier werde »Festspielwürdiges« geleistet, ebenso überzeugt den Kritiker die »Ensembleleistung aus einem Guss«.

Keisers Musik habe »jene Qualität«, die einen Komponisten »unsterblich« mache, meint Eckhard Britsch im theaterpur-Magazin (online, 4. Dezember 2023), vor allem, wenn sie »so stimmig zum Leben erweckt« werde wie hier im Rokokotheater. Dorothee Oberlinger leite das Philharmonische Orchester Heidelberg sicher »zwischen feinfühligem Hineinhorchen und energetischer Geste, zwischen filigranem Ausloten der oft solistischen Instrumentaleinwürfe und markantem Orchestereinsatz«. Felix Schrödingers Inszenierung habe »nichts Statuarisches«, wie oft in der Barockoper, auf der Bühne sei »viel los«; gesungen werde »attraktiv« vom »ausgezeichnete[n] Ensemble«. Fazit des Kritikers: In der »Bewunderung der Opernausgrabung« sei sich das »begeisterte Publikum« einig gewesen.

»Musikalisch bleiben an diesem Abend keine Wünsche offen«, freut sich Thomas Molke im Online Musik Magazin (4. Dezember 2023) über die »sehr abwechslungsreiche Partitur«, das große »Fingerspitzengefühl« von Dirigentin Dorothee Oberlinger sowie die überzeugende Leistung aller Ensemblemitglieder, die entsprechend mit »großem Applaus« quittiert worden sei. Die deutsche Barockoper verdiene durchaus mehr Aufmerksamkeit, als ihr gemeinhin geschenkt würde, meint der Kritiker.

»Viel zu staunen« gäbe es stimmlich, schreibt Lotte Thaler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (6. Dezember 2023), und nennt den »perfekt intonierende[n], bruchlos geführte[n] Koloratursopran von Dennis Orellana, die »vollendete[…] Dekadenz und vokale[…] Bravour« von Shira Patchornik und das »spektakuläre Freuden-Duett aus parallel geführten Koloraturen« von Patchornik und Theresa Immerz. Dirigentin Dorothee Oberlinger führe das »höchst motiviert[e]« Philharmonische Orchester Heidelberg »kollegial animierend« durch die Partitur. »Eine Entdeckung«, lautet das Fazit der Rezensentin.

Regisseur Felix Schrödinger verlege das Geschehen in die Gegenwart und übersetze die Handlung »schlüssig und konsequent, aber immer mit einem erfrischenden Schuss Ironie geschickt und effektiv für das Publikum heute«, schreibt Karl Georg Berg in der Rheinpfalz (4. Dezember 2023). Keisers Musik sei »ausgesprochen ausdrucksvoll und vielfältig«, »gewinnend und eindrucksvoll« sei die musikalische Darbietung im Rokoktheater, meint der Kritiker, Dorothee Oberlinger führe das »absolut stilsicher agierende Philharmonische Orchester Heidelberg zu einem sehr ausgefeilten Spiel«.

Im Musikjournal des Deutschlandfunks, gesendet am 4. Dezember 2023, berichtet Elisabeth Richter. Ihren Beitrag können Sie im Online-Angebot des Deutschlandfunks nachhören.